Lass Leuchten uns Dein Göttlich Licht
Die Welt ist enger zusammengerückt als je zuvor, verbunden durch die COVID-19-Maßnahmen, aber weithin nicht vereinigt in der Bewältigung der Folgen von Kolonialismus und der Ausbeutung und Zerstörung der Erde, wie Klimawandel, Pandemien, Migrationsbewegungen, soziale Ungerechtigkeit und Rassismus. Es ist mehr deutlich eine Zeit der Umkehr! Stoppsignale erkennen, innehalten, sich neu orientieren: „Wie wollen wir leben?“ – „Wie können wir Veränderungen erreichen und nachhaltig gerecht und freiheitlich gestalten?“ Das Jazzoratorium von Uwe Steinmetz verfolgt diese Fragen aus christlicher Perspektive von den Wurzeln der Reformationsbewegung Martin Luthers bis in die Gegenwart. Neben biblischen Worten, Liedern und Texten von Martin Luther, John Milton, Dietrich Bonhoeffer, Gordon Sumner und Christian Lehnert erklingen Klagen, Bitten und Wünsche von Berliner*innen verschiedener Generationen, Religionen und Kulturen.
Komposition, Arrangement und musikalische Leitung: Uwe Steinmetz
Liturgie: Ulrike Trautwein, Regionalbischöfin von Berlin
Veranstalter: Evangelische Emmaus-Ölberg-Gemeinde, Berlin-Kreuzberg in Zusammenarbeit mit dem Berliner Missionswerk/ Ökumenisches Zentrum der Evang. Kirche
Das Oratorium folgt in seiner dreiteiligen Dramaturgie Sola Gratia (Kyrie) – Sola Fide (Gloria/Credo) – Sola Christus (Sanctus/Benedictus/Agnus Dei) dem Ordinarium einer Messe und interpretiert die 1520 in vier Hauptschriften formulierten Kernelemente von Luthers Theologie durch sieben seiner Choräle. Biblische Lesungen (Sola Scriptura) bilden das textliche Fundament, Texte und Lieder von John Milton, Dietrich Bonhoeffer und Christian Lehnert kommentieren. Im Dialograum von traditioneller und gegenwärtiger Sprache und Liedern, die durch die Jazzimprovisationen verbunden werden, eröffnen sich klingende Reflexionsräume über die Frage nach gesellschaftlich relevanten Spuren des Lutherischen Christentums in der Gegenwart, und in weiterer Perspektive, nach ihrer Bedeutung für eine offene, friedensstiftende Gesellschaft, in der Spiritualität und Diversität keine Herausforderungen, sondern Bereicherungen bedeuten