Religion.Geist.Musik

Theologisch-kulturwissenschaftliche Grenzübergänge Dober, Hans Martin, Brinkmann, Frank Thomas (Hrsg.) Springer, Wiesbaden 2019

Um ein neues Kapitel in der Forschungsgeschichte zu Musik und Religion aufschlagen zu können, sollte wohl auf überholte Unterscheidungen (etwa von sakraler und profaner Musik) oder auf vereinfachende Gegenüberstellungen (etwa von wertvoll-ernster, geistreicher Musik und minderwertig-heiterer, niveaulos-trivialer Musik) verzichtet werden: Die in vorliegendem Band gesammelten Beiträge orientieren sich folgerichtig an einem reichen Bündel geschichtsträchtiger und alltagsrelevanter Kulturphänomene, die sensibel wahrgenommen, sorgfältig reflektiert – und diskursiv erschlossen werden wollen. In dieses Konzert vieler Stimmen werden Begriffe und Konzepte von Tonkunst und Klangdichtung, Harmonie und Melodie, Rhythmus und Metrik, Schall und Stimme, Eindruck und Ausdruck, Komposition und Produktion, Genuss und Gestaltung, Gefühl und Logik, Leib und Seele eingespielt, auf dass der Geist zwischen Musik und Religion als Spirit und als Spiritus spürbar werde.

Im Blick auf Jazz und Kirche sind drei Aufsätze hervorzuheben:
Uwe Steinmetz, Luthers Erben und das Unbehagen vor der spielerischen Dissonanz der Freiheit des Jazz
Hans-Martin Gutmann, Melodie als Gebet
Django Hödl, Ausgewählte Jazz-Standards und ihre Texte